Toplanden jetzt auch am Sodkopf ?
Die im April begonnene "Startbahnverlängerung" konnte letzten Samstag, 29. Sep. 2012, vorerst erfolgreich abgeschlossen werden. Nachdem die Fläche im Frühjahr bereits von Bäumchen und Sträuchern und durch den kurzfristig organisierten Einsatz eines Schreitbaggers zusätzlich von Steinen und Wurzeln befreit wurde, war nun mal wieder "Handarbeit" angesagt.
Pünktlich um 9 Uhr traf sich das arbeitswillige Völkchen am Landeplatz, um die drei LKW-Ladungen (ca. 15 m³ oder 24 Tonnen) "gesiebter" Erde auf der vorbereiteten Fläche am Startplatz zu verteilen und für das Einsäen zu präparieren.
Nach ersten Versuchen mit den Schubkarren wurde dieses "Hilfsmittel" bald links liegen gelassen und durch die geniale und dazu noch einfache, mittlerweile auch patentierte "Windeckfalken-Folien-Rutsch-und-Weg-mit-dem-Dreck-Technik" ersetzt.
Mit der Zeit entbrannte bald ein richtiger Kampf um die eigene Folie, da sich, sobald die Masse in Bewegung war, das Material dann doch relativ leicht nach unten ziehen ließ. So wurden auf der schiefen Ebene Bestzeiten erreicht, die sich auch bei olympischen Spielen sehen lassen könnten. Einzig das Bremsen und richtige Plazieren der Erde im Zielbereich (eine ausgereifte Kurventechnik konnte keiner der Anwesenden vorweisen) musste am Anfang zuerst geübt werden. Auch das Abkippen der Erde auf die Folie ohne saubere "Lande-Einteilung" hatte nicht immer das gewünschte Ergebnis. Ein Video, das mit der Helmkamera aufgezeichnet wurde, dokumentiert das sehr schön und zeigt, mit welchem Einsatz und Spaß die Arbeit erledigt wurde.
Ob der Einsatz eines Gurtzeuges noch zur Leistungssteigerung beigetragen hätte, konnte leider mangels Material nicht mehr ermittelt werden. Klar war jedoch, dass sich einige durch das häufige Hoch und Runter an ihre ersten Startversuche am Übungshang erinnert fühlten. Nach der üppigen, aber angebrachten, Mittagspause wurden dann die Vegetationsmatten auf die knapp 300m² ausgerollt und mit Holzklötzen im Erdreich befestigt (ein Hammer für 10 Leute, der Rest hatte die ausgegrabenen Steine in der Hand!!!, Organisation und Einsatz waren einfach Klasse) und später dann noch eingesät. Die Abbruchkante wird in Zukunft durch die von Rasen-Dr. Johannes ausgebrachten Samen von rotem Klatschmohn eindeutig angezeigt; was sonst noch in der Mischung und den kleinen Döschen mit dabei war wird sich mit der Zeit zeigen, vielleicht wird's auch "I love Windeckfalken" in den Vereinsfarben?
Als krönender Abschluss konnte dann, dank mitgebrachter Schirme, ein Flug über das neu angelegte Areal absolviert werden. Ob's an dem Tag mangels Kräfte oder wegen fehlender Thermik keine Startplatzüberhöhungen mehr gab, bleibt mal dahingestellt - es gibt halt nur Bilder von unten (wie immer in der Bildergalerie).
Ein großer Dank allen Helfern und denen, die an der Vorbereitung beteiligt waren: Gabi, Nicole, Bruno, Roland, Johannes, Alex, Bernd, Franz, Hans, Matthias, Volker und vor Allem den Folien, die doch einiges mitmachen mussten, aber super durchgehalten haben!
Übrigens: Toplanden am Sodkopf geht jetzt leider immer noch nicht, dafür ist die Schneise einfach zu schmal und steil - noch ...
Toplanden auf dem Mont Blanc
Außergewöhnliche thermische Bedingungen erlauben auch außergewöhnliche Flüge... Den Hammertag 19. August haben über 50 Gleitschirmpiloten genutzt, um auf dem Mont Blanc, mit 4810m Höhe der höchste Berg der Alpen und Europas, topzulanden. Eine Basishöhe von 5300m und ungewöhnlich schwache Höhenwinde haben dieses seltene Erlebnis ermöglicht.
Unter den Piloten waren auch Tandemflieger, der Wettkampfpilot Ulrich Prinz, der eine beeindruckende Fotodokumentation online gestellt hat, sowie der Acropilot Felix Rodriguez, der nicht nur das Kunststück fertig gebracht hat, mit einem nur 18,5 qm kleinen Acroschirm auf 5000m aufzudrehen, sondern dann auch noch per Infinity Tumbling wieder ins Tal zurückkehrte ...
Einen ausführlichen Artikel findet Ihr online in der Zeitschrift XCMAG, Videos gibt es unter anderem von Stéphane Boulenger auf vimeo.
Dem Himmel ein kleines bisschen näher ...
"Höher, scheller, weiter" – was für ehrgeizige Sportler im allgemeinen gilt, ist auch für die Streckenflieger unter den Gleitschirm- und Drachenpiloten ein ganz besonderer Ansporn. Denn Flughöhe bedeutet nicht nur Sicherheit, sondern auch die Möglichkeit für einen weiten Flug, und Schnelligkeit erlaubt es, die begrenzte Thermikzeit in eine optimale Strecke umzusetzen.
Alle Piloten, die nach Sichtflugregeln fliegen, und dazu gehören alle Gleitschirm-, Drachen-, und auch Segelflugpiloten, müssen sich an der "Wolkenbasis" orientieren. Die Basis ist die Untergrenze der Wolken, und nur mit dem nötigen Sicherheitsabstand zu den Wolken läßt es sich ohne Instrumente sicher fliegen. Im Schwarzwald liegt die Basis oft zwischen 1500m und 2000m, an besonders guten Tagen sind auch mal 2500m oder gar 2700m möglich. Ganz anders in den Alpen: durch die stärkerere Thermik in den teilweise engen Tälern und an den steilen Felsen, sowie das insgesamt höhere Geländerelief, liegt die Basis oft zwischen 3000 und 4000m, und an den außergewöhnlich guten Tagen kann die Basis auch mal auf 4500m oder gar 5000m steigen. Dann ist plötzlich nicht mehr die Wolkenbasis das Limit, sondern die gesetzlichen Regelungen zum Luftraum: der nutzbare Luftraum für Gleitschirme und Drachen endet in den Alpen meist bei ca. 4000m. Aber auch hier gibt es Ausnahmen, so z.B. im Wallis in der Schweiz am Wochenende, wenn die militärischen Flieger nicht aktiv sind - dann gilt ein Limit von 4550m. Fällt nun ein thermisch aktiver Tag mit sehr hoher Basis auf ein Wochenende, dann ist das ein Glückstag für alle Thermikflieger. So ist es kein Wunder, daß sich am vorletzten Augustwochenende, dem 18. bzw. 19. August 2012, ca. 400 Piloten in Fiesch im Wallis an den diversen Startplätzen tummelten, und ungeduldig warteten, bis sich gegen Mittag zwar späte, aber zuverlässige und extrem hochreichende Thermik einstellte. Bei einem famosen Licht und strahlend blauem Himmel fast ohne Wolken bot sich auf 4600m ein grandioses Panorama, nicht nur mit Blick auf den Aletschgletscher, sondern auch mit unbeschreiblicher Fernsicht auf das Matterhorn, Jungfrau, Eiger, und auch den Thuner See. Schon bald tummelte sich eine ganze Traube bunter Schirme über dem Gipfel des Finsteraarhorn (4274m ü.M.) – ein Anblick, der sich einem nicht zu oft bietet ....
Einige atemberaubende Impressionen findet Ihr in unserer Bildergalerie. Weitere Flugbilder von diesem spektakulären Wochenende gibt's unter anderem bei dem Schweizer Drachenpiloten Eggi, darunter auch wunderschöne Aufnahmen vom Matterhorn ...
Traditionelles Fest auf neuem Festplatz
Das 34. Fliegerfest des Flugsportvereins "Windeckfalken" Lauf e.V. fand dieses Jahr an Christi Himmelfahrt aus organisatorischen Gründen nicht auf den Wiesen "In der Au", sondern direkt unterhalb des Landeplatzes auf dem Gelände des ehemaligen Schwimmbades statt. Viele Flugsportinteressierte, Mitglieder der Nachbarvereine, Gäste aus nah und fern, vor allem aber die zahlreich anwesenden Einwohner von Lauf haben wieder den Weg zu den "Windeckfalken" gefunden.
Nach der Begrüßung der Festgäste durch den Vorsitzenden Matthias Basler, ließ es sich Bürgermeister Oliver Rastetter auch in diesem Jahr nicht nehmen, mit einem gelungenen Faßanstich das Fest auch offiziell zu eröffnen. Das Freibier musste den Gästen dabei fast aufgedrängt werden, scheinbar waren viele davon überrascht, dass es bei einem Fest noch etwas gibt, ohne dafür bezahlen zu müssen. Für Speis und Trank war bestens gesorgt und als Spezialität hatten die Windeckfalken traditionell das "Drachenfutter" im Angebot.
Drachen und Gleitschirme blieben am Boden
Nicht abgestürzt, sondern lieber gleich am Boden geblieben sind die Drachen und Gleitschirme. Nach einem Temperatureinbruch mit Schnee in den Schwarzwald-Höhenlagen an den Tagen vor dem Fest herrschte dann bei angenehmen Temperaturen zwar optimales Festwetter, aber leider machte der Wind bzw. die falsche Windrichtung den Flugvorführungen einen Strich durch die Rechnung. An Starts der Gleitschirme und Drachen war daher leider nicht zu denken und auch die angekündigten Tandem-Flüge konnten ebenfalls nicht durchgeführt werden. Folglich mußten alle Besucher am Boden bleiben und konnten das schöne, idyllische Laufbachtal nicht von oben genießen. Mischa Strucel mit seinem xCitor, einem motorisierten, doppelsitzigen Gleitschirm-Trike, war somit der einzige Fest-"Überflieger", der den interessierten Gästen im Anschluss an seinen Flug auch noch gerne die ein oder andere Frage beantwortete. Als zusätzliche Attraktion für die jüngeren Gäste war auch in diesem Jahr wieder die Kinder-Eisenbahn "El-Paso" im Dauereinsatz, die Dank zahlreicher Sponsoren ebenfalls kostenlos angeboten werden konnte.
Ein großes Dankeschön!
Wir "Windeckfalken" bedanken uns ganz herzlich bei allen Besuchern, die auch in diesem Jahr wieder zu uns gefunden haben, ebenso natürlich bei allen Anwohnern für ihr Verständnis für die Beeinträchtigungen während des Auf- und Abbaus und des Festbetriebes, bei den Sponsoren der Kindereisenbahn "El-Paso", bei allen Helfern im Vorder- und Hintergrund, der Gemeinde Lauf, den Mitgliedern der Feuerwehr, des DRK Lauf und den bereitstehenden Tandem-Piloten, und natürlich auch bei allen unseren Vereinsmitgliedern mit ihren hilfsbereiten Freunden und Bekannten.
Fliegerfest an Christi Himmelfahrt
An Christi Himmelfahrt (Donnerstag, 17. Mai, "Vatertag") veranstalten die Windeckfalken Lauf wieder ihr tradtionelles "Fliegerfest", das sich über die Jahre auch als beliebtes Ziel vieler "Vatertagsausflüge" etabliert hat. Der Festplatz ist dieses Jahr beim "Alten Schwimmbad", also direkt neben dem Landeplatz, so daß unsere hoffentlich zahlreichen Besucher die Landungen der Gleitschirm- und Drachenflieger hautnah miterleben können. Bei passendem Wetter gibt es die Möglichkeiten, einen Passagierflug mit dem Gleitschirm (Tandem) zu genießen. Für unsere kleinen Besucher steht wieder die Kindereisenbahn zur Verfügung, und für Speis und Trank ist natürlich wie immer auch bestens gesorgt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
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