Die Zahl der Tage, an denen im Winter geflogen werden kann, ist leider recht begrenzt und so bleibt vor der eigentlichen Flugsaison Zeit, sich dem Check der eigenen Ausrüstung und vor allem dem Thema Sicherheit in der Theorie aber auch mit praktischen Übungen anzunehmen und sich auf einen Notfall vorzubereiten.
Am Samstag, den 1.2.2014, trafen sich daher 14 Windeckfalken und ebenso viele Gäste aus Nah und Fern (u.a.. Heilbronn, Karlsruhe, Horb, ...) in der Neuwindeckhalle in Lauf ein, um zusammen mit der Flugschule Sky-Team aus Gernsbach unter annähernd realistischen Bedingungen das Auslösen und Werfen des Rettungsfallschirmes mehrmals zu üben und diesen nach den Übungen wieder neu zu Packen.
Wie bereits im letzten Jahr, wurde das Programm am Morgen zuerst mit einigen "Erste-Hilfe"-Übungen begonnen. Micheal Narr, Rettungsassistent bei der Rettungswache Achern, unterstützte uns dabei, verschiedene (Druck-)Verbände anzulegen, zeigte nochmals was beim Abnehmen des Helmes zu beachten ist und wie eine verletzte Person durch die stabile Seitenlage gesichert werden kann.
Im Anschluss wurden die Rettungsfallschirme zuerst für das mehrfache Werfen gesichert. Michael Wagner ging auf die verschiedenen Modelle und Möglichkeiten ein, die Rettung im Gurtzeug oder einem speziellen Front-Container einzubauen, beleuchtete die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Systeme, vor allem in Bezug auf die Auslösung und das Werfen der Rettung.
Die Übungen wurden in der Halle an den Ringen und einer speziellen Aufhängung für die Gurtzeuge durchgeführt, um die bei Einklappern oder kritischen Flugzuständen auftretenden Kräfte, simulieren zu können. Das Erreichen des Griffes und das Werfen der Rettung sind selbst bei den "gespielten" Bedingungen dann nicht mehr ganz so einfach. Das Training soll die Piloten daher auch mental vorbereiten in einer Gefahrensituationen, in der der Gleitschirm nicht mehr in einen flugfähigen Zustand zurückgeführt werden kann, ruhig aber auch schnell und kontrolliert handeln zu können.
Damit sich der Rettungsfallschirm im Notfall auch wirklich schnell und sicher öffnet, wurde dieser nach den Übungen in der Halle "gelüftet" und dann selbst oder vom Fachmann wieder neu gepackt und ins Gurtzeug eingebaut. Durch den ständigen Druck im Gurtzeug, aber auch durch Hitze im Kofferraum des Autos oder durch statische Aufladung kann der Schirm mit der Zeit verkleben und muss daher regelmäßig, mind. jedoch einmal im Jahr neu gepackt werden.
Wir danken allen Teilnehmern für die Bereitschaft, das Thema Sicherheit im Flugsport, auch im eigenen Interesse, nicht einfach links liegen zu lassen und den zahlreichen Kuchenspendern, für die kleine Stärkung zwischendurch. Michael Narr für seine Unterstützung bei den "Erste-Hilfe"-Übungen und vor allem Walter Hametner und Michael Wagner von der Flugschule Sky-Team aus Gernsbach für das professionell durchgeführte Rettertraining und das anschließend, durch die rekordverdächtige hohe Anzahl an Anmeldungen, anstrengende Packen der Rettungen. (bw)
PS: Auch der "Acher- und Bühler Bote" berichtete - siehe Pressespiegel. Und Bilder gibt es wie immer in der Bildergalerie.
Die Wind- und Wettervorhersagen für Samstag, 7.12., waren eigentlich bis zum Ende der Woche gar nicht so schlecht, am Morgen und auch am Nachmittag fielen dann aber immer wieder Regentropfen aus den dunklen Wolken, am Startplatz Sodkopf gab es immer wieder mal ein Schneegestöber und so ließ der Nikolaus seinen Gleitschirm lieber im Packsack. Er machte sich zu Fuß und mit geschultertem Geschenkesack auf den Weg durch die Reben, um zum Landeplatz beim alten Schwimmbad zu gelangen. Schon früh wurde er von den wartenden Kindern ausgemacht und in freudiger Erwartung über die Landewiese bis zum Festplatz begleitet.
Nachdem sich der Nikolaus dann bei den Kindern vergewissert hatte, dass sie übers Jahr hinweg recht artig waren und sich auch der Fernsehkonsum in Grenzen hielt, bekamen die Kinder als Dank und Anerkennung, auch für die vorgetragenen Lieder, von den Erwachsenen einen Applaus und vom Nikolaus eine kleine Überraschung aus seinem Geschenkesack.
Wir danken den Kindern und allen Anwesenden, dass sie mit uns, auch bei nicht so optimalem Festwetter, Nikolaus gefeiert haben, allen Helfern, Freunden und Unterstützern des Vereins und natürlich allen Vereinsmitgliedern, die in unserem 35. Vereinsjahr wieder tatkräftig beim Fahrdienst, Fliegerfest und div. Arbeitseinsätzen mit dabei waren; und so ließen wir auch das Nikolausfliegen und das zu Ende gehende Jahr 2013 bei einem gemütlichen Waldspeckessen ausklingen. (bw)
PS: Bilder gibt es wie immer in der Bildergalerie.
In den letzten Jahren haben sich die Leistungsdaten von Gleitschirmen signifikant gesteigert. Angetrieben durch den Wunsch vieler Piloten nach immer weiteren Strecken sowie den Wettbewerb der Hersteller haben sich neue Konstruktionsprinzipien durchgesetzt - die Zahl der Leineneben sank von vier auf drei oder gar nur zwei, die Leinen wurden dünner durch Wegfall der Ummantelung, das Profil wird stabilisiert durch "Stäbchen" im Schirm, was wiederum eine weitere Reduzierung der Leinensätze ermöglicht, die aerodynamischen Eigenschaften werden optimiert durch Anpassung von Streckung, Profil, Krümmung und Segelspannung. Im Gesamtergebnis bewirkt dies, daß z.B. die aktuellen "High-End B" Schirme Leistungen ermöglichen, die vor einigen Jahren noch den Wettkampfschirmen vorbehalten waren. Aber dieser Fortschritt hat auch seinen Preis: viele aktuelle Schirme sind oft deutlich anspruchsvoller zu fliegen und erfordern ein deutliches höheres Pilotenkönnen. Man könnte es aber auch anderes ausdrücken: die Schirme haben aus Sicherheitssicht Mängel, die es fraglich erscheinen lassen, ob sie für die breite Masse der Piloten überhaupt noch geeignet sind.
So neigen einige der modernen Schirme zu einem stabilen Frontklapper (siehe Bild links) -- statt nach dem Klapper, der z.B. nach dem "Rausfall" aus einer starken Thermik auftreten kann, sich bei einem B-Schirm selbstständig und mit geringem Höhenverlust zu beheben , forden sie den aktiven und beherzten Eingriff des Piloten, um sich wieder zu öffnen und "anzufahren". Ursache dieses Verhaltens sind vereinfacht ausgedrückt die "Stäbchen" in Kombination mit den veränderten Aufhängepunkten der Leinen. Der Drang zur Reduzierung der Leinen hat auch dazu geführt, daß die eigentliche "Stabilo-Leine" bei vielen Schirmen mittlerweile mißbraucht wird, weitere Zellen zu tragen. Damit wird es aber immer schwieriger bis gar unmöglich, durch ein Ziehen an der Stabilo-Leine Verhänger zu lösen - ein schwerwiegendes Sicherheitsmanko. Auch die oft fehlende Ummantelung der Leinen vergrößert das Gefahrenpotential - die Leinen, die eher einer "Zahnseide" gleichen, neigen dazu, sich vor dem Start zu verschlingen, oder sich auch in kleinsten Gegenständen am Boden zu verhaken. Ein Start mit eventuell verhängnisvollen Knoten in den Leinen kann die Folge sein. Last but not least wurde auch schon von Fällen berichtet, in denen die Stäbchen zu Scheuerschäden am Segeltuch geführt haben - ob es sich hier um einen konstruktionsbedingten Mangel handelt, oder der Schaden einfach durch unsachegmäße Behandlung enstandt, wird noch kontrovers diskutiert.
Ausführlichere Erläuterungen zu den genannten Problematiken findet man z.B. in den DHV-Sicherheits-Tests der aktuellen Schirme (Folge 1, Folge 2, Folge 3, Folge 4, Folge 5, Folge 6), dem Artikel über die Frontklapper im DHF-Info 183, sowie insbesondere auch in der hervorragenden Artikelreihe "Leistungsmakel" im Blog des Gleitschirmpiloten Lucian Haas.
Zusammenfassend lässt sich sagen, daß der Leistungszuwachs der modernen Schirme nicht nur, aber auch auf Kosten der Pilotensicherheit erfolgt. Jedem Piloten sei daher angeraten, sich gut zu überlegen, welcher Schirm seinem Trainings- und Ausbildungsstand angemessen ist.
Ein sensationeller Flug gelang dem Italiener Arduion Persello am 12. August in den Alpen: mit 312 km stellte er einen neuen Weltrekord für ein Dreieck mit dem Gleitschirm auf. Er startete in Sorica in Slowenien, flog dann ca. 150 km nach Westen bis ins italienische Belluno, wendete dort und flog die ganze Strecke wieder zurück. Sehr beachtlich auch die Durchschnittsgeschwindigkeit von 34km/h. So benötigte er "nur" etwas mehr als 9 Stunden für die gesamte Strecke. Grataulation an den Piloten für diese grandiose Leistung.
Alle Details zum Flug findet Ihr auf xcontest.org.
Der Einladung der Windeckfalken zum traditionellen 35. Fliegerfest an Christi Himmelfahrt sind auch dieses Jahr wieder zahlreiche Besucher aus nah und fern gefolgt, um im schönen Laufbachtal ein paar angenehme Stunden zu verbringen. Der offizielle Start wurde mit dem Fassanstich eingeläutet, der souverän durch Bürgermeister Oliver Rastetter erfolgte. Am Festplatz beim "Alten Schwimmbad" direkt unterhalb der Landewiese füllten sich rasch die Bänke, und die Mitglieder der Windeckfalken und ihre Helfer hatten wieder alle Hände voll zu tun, um dem Ansturm Herr zu werden. Neben den üblichen Fest-Getränken und Speisen fand auch das traditionelle "Drachenfutter" wieder reisenden Absatz und war auch dieses Jahr wieder restlos ausverkauft.
Nachdem morgens noch Schauer unterwegs waren und sich mittags auch der ein oder andere Regentropfen aus den Wolken auf die Erde verirrt hatte, besserten sich die Bedingungen gegen später noch so weit, dass sogar Flüge mit dem Tandem möglich waren. Die Sonne kämpfte zwar gegen die Wolken an, für einen wirklich schönen sonnigen Tag hat es aber leider nicht gereicht. Für unseren Startplatz am Sodkopf waren die Windverhältnisse, vor allem die Windrichtung, nicht gerade optimal, so starteten die Gäste vom Omerskopf, dem Startplatz der Gleitschirmfreunde Bühlertal/Bühl. "Unter" den Gleitschirmen war kurzeitig auch ein Segelflugzeug unterwegs, das sich aber nach ein/zwei Kreisen wieder Richtung Landeplatz gen Baden-Baden aufmachte. Neben den Gleitschirmen begeisterten dieses Jahr auch die Flugvorführungen der Modell-Fliegergruppe Hornisgrinde Klein und Groß. Mit Hubschrauber- und Flugzeugmodellen, zum Teil "Marke Eigenbau", zeigten die Piloten, was mit aktuellen Materialien und Konstruktionen flugtechnisch möglich ist. Für die jüngeren Gäste sorgte auch die Kindereisenbahn "El Paso" zusätzlich noch für etwas Abwechslung und "Bewegung" im Fest.
Wir danken: Natürlich allen Gästen für Ihren Besuch und den Anwohnern für ihr Verständnis für die Beeinträchtigungen, die während des Auf- und Abbaus, sowie am Festtag entstanden sind. Den Sponsoren und Fest-Lieferanten, der Feuerwehr, dem DRK und der Gemeindeverwaltung Lauf sowie den Tandem-Piloten für den Einsatz und die Bereitschaft vor Ort. Den Aktiven der Fliegergruppe Hornisgrinde für die Bereicherung des Festes durch die Flugvorführungen und einfach allen anderen Freunden und Gönnern des Vereins, die uns vor, nach und während des Festes schon über Jahre hinweg unterstützen. Ein besonderer Dank gilt natürlich allen Vereinsmitgliedern, deren Freunde und Bekannte, die am Festtag und/oder beim Auf- und Abbau tätig waren oder durch Kuchenspenden zum Gelingen des Festes beigetragen haben. (bw)
PS: Die Bilder vom Fest gibt's wie immer in der Bildergalerie.
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